Die Märchen der Atomlobby

zur Verfügung gestellt vom österreichischen Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), 2021

Atomstrom ist gut für das Klima

Atomkraftwerke sind Klimakiller

Jeder Euro für ein neues Atomkraftwerk fehlt bei der nachhaltigen Umsetzung einer effizienten Klimapolitik. Das verschärft den Klimanotstand weiter. Investitionen müssen in den Ausbau der Erneuerbaren Energien fließen. Dort vermeiden sie schnell viele Treibhausgas-Emissionen. Neue Atomkraftwerke heizen alte Probleme weiter an.
Atomstrom ist kostengünstig

Atomkraftwerke kosten viel Zeit und noch mehr Geld!

Atomkraft ist langsam un teuer. Planung, Genehmigung und Bau dauern viele Jahre und die Kosten für neue Atomkraftwerke steigen. Energieeffizienz und Erneuerbare sind hingegen in wenigen Monaten umsetzbar und werden immer billiger. Das Klima braucht schnelle & leistbare Lösungen
Atomkraftwerke stellen keine Bedrohung dar

Jedes Atomkraftwerk im Fadenkreuz von Terroristen mutiert zu einer Waffe!

Terroristische Organisationen haben gezieltes Interesse an Atomanlagen und waffenfähigem Nuklearmaterial gezeigt. Bleibt die Hoffnung, ihnen den Zugang zum Spaltmaterial zu versperren. Es sei denn, sie greifen eine Atomanlage an.
Atomstrom ist sauber

Auch nach rund 70 Jahren gibt´s keinen sicheren Platz für Atommüll!

1954 ging weltweit das erste kommerzielle Atomkraftwerk in der Sowjetunion ans Stromnetz. Über 60.000 Tonnen hochradioaktiver Kernbrennstoffe warten allein in Europa auf einen Ort für die Ewigkeit. Und bis heute gibt es auf der Welt noch kein funktionsfähiges Endlager. Atomstrom geht, der Atommüll bleibt.
Atomstrom ist unverzichtbar

Atomkraft deckt nicht einmal 2% des weltweiten Energieverbrauchs!

Erneuerbare Energien haben im Jahr 2019 mehr Strom erzeugt als Atomkraftwerke. Letztere machen weniger als 2% der globalen Endenergie aus. Atomkraft hat sich selbst ins Aus manövriert
Atomstrom erlebt eine Rennaissance

Atomkraft stribt aus!

Ein Jahr vor der Tschernobyl-Katastrophe von 1986 nahmen 33 Atomkraftwerke die Stromproduktion auf. Im Jahr 2020 waren es gerade einmal fünf Reaktoren. Gleichzeitig wurden sechs Meiler für immer in den Ruhestand geschickt. R.I.P. Atomkraft
Entweder Atom- oder Kohleausstieg – beides zusammen geht nicht

Es geht auch ohne Kohle und Atom

Deutschland zeigt es vor: Sie lassen das Atom- und Kohlezeitalter hinter sich. Die Stromproduktion auf Basis von Kohle ist sogar noch stärker gesunken als jene aus Atomkraftwerken. Ausgeglichen wird das durch Erneuerbare Energien bei gleichzeitiger Senkung des Verbrauchs. Der parallele Ausstieg aus fossilen Energien und Atom hat längst begonnen.
Die Laufzeit von Atomkraftwerken kann ohne weiteres verlängert werden

Laufzeitverlängerungen sind gefährlich!

Obwohl sie meist für eine Laufzeit von 30-40 Jahren konzipiert wurden liegt das Durchschnittsalter der Atomkraftwerke in der EU bei über 35 Jahren. Mit der Zeit lassen Qualität und Zuverlässigkeit der Bauteile kontinuierlich nach, das macht Atomkraftwerke zunehmend störanfällig. Längere Laufzeiten bedeuten ein höheres Risiko.
Abschalten können wir uns nicht leisten

Laufzeitverlängerungen kommen uns noch teuer!

Alte Atomkraftwerke zu warten ist teuer. Die Ausfallzeiten für Reparaturen werden länger und sind schwerer zu berechnen – das kostet. Alleine der französische Betreiber EDF müßte bis 2030 100 Milliarden Euro aufwenden, um die Atomkraftwerke nachzurüsten. Das Risiko eines schweren Unfalls nimmt trotzdem zu. Alles andere als eine Investition in die Zukunft.
Kleine Atomkraftwerke sind die Zukunft

Nichts als heiße Luft!

Weil die großen Atomkraftwerke zu teuer, zu groß und zu langsam sind, wirbt die Atomindustrie für kleinere, modulare Meiler. Doch diese sind unwirtschaftlich und könnnen mit der flinken Konkurrenz der Erneuerbaren Energien nicht mithalten. Bei Atomkraftwerken gilt: besser keine, auch nicht kleine, Ergänzung SN/elstel.org: Die sogenannten kleinen Atomkraftwerke gibt es noch gar nicht, die sind nur ein Plan und wenn dann sicher nicht wirtschaftlicher als Große.
Atomkraft ist die bevorzugte Wahl für neue Kraftwerke

Atomkraft wird von Wind und Sonne in den Schatten gestellt

Weltweit setzen Energieunternehmen, Industrien und Investoren auf Technologien, die auf Erneuerbaren Energien basieren. China ist das letzte Land, das seit 2000 weiter massiv in die Atomkraft investierte. Doch selbst dort ist Atomenergie inzwischen ein Nischenprodukt. Atomkraft ist schlicht irrelevant geworden
Atomkraftwerke liefern planbar und zuverlässig Strom

Atomkraftwerke fallen im Alter immer häufiger ungeplant aus!

In Belgien gibt es sieben run 40 Jahre alte Atomkraftwerke. Im Jahr 2018 standen diese mehr als 180 Tage still und produzierten in dieser Zeit keinen Strom. Auch in Frankreich kann nicht mehr zuverlässig vorhergesagt werden, wann welche Reaktoren einsatzbereit sind. Die Produktion aus Erneuerbaren Energien hingegen läßt sich immer präziser vorhersagen
Fukushima war ein Super-GAU

Fukushima war kein Super-GAU!

Erdbeben, Tsunami und Atomunfall waren zwar eine dreifache Katastrophe, durch die über 150.000 Menschen evakuiert werden mußten. Aber ein echter Super-GAU hätte noch weit dramatischere Folgen für Mensch und Umwelt gehabt. Dann hätten 50 Millionen Menschen umgesiedelt werden müssen. Nur durch Zufall ist es nicht dazu gekommen. Aber darauf sollte man sich nicht verlassen.

Das einizige Neubauprojekt des neuen Reaktortyps EPR in Flamanville, Frankreich ist jedenfalls bisher wenig erfreulich verlaufen. Statt auf 3,3 Mrd. Euro schätzt man die Kosten für den Bau inzwischen auf 12,4 Mrd. Euro. Atomstrom aus bestehenden Reaktoren kostet 17¢/kWh, der aus Wind und Solar derzeit (2021) nur 4-9¢/kWh.